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Deutscher Naturwerkstein-Verband e.V.

Deutscher Natursteinpreis 2020 – und Sieger Kategorie B

Wohnhäuser

Schwabinger Carré II, München
dreisterneplus GmbH ehem. Meili, Peter Architekten, München

Fotos: Florian Holzherr, Gauting

Prinzregentenstraße, Briennerstraße, Ludwigstraße oder Maximilianstraße: städtebauliche Prunkstücke der Großstadt München. Die Schleißheimer Straße zählt nicht dazu. Architektonisch bemerkenswerte Gebäude, die den Straßenraum säumen, findet man auf einer Länge von über acht Kilometer weniger. Vorwiegend durch Alltagsarchitektur geprägt, darunter auch manche denkmalgeschützte, liebenswerte Einzelstücke, auch manche laut-bunte. Kurzum: die Straße zählt trotz ihrer Lebendigkeit nicht zu den ersten Sehenswürdigkeiten dieser Stadt. Es ist auf der anderen Seite genau das Thema des ausgewählten Projekts: wie kann mit einem Neubau der Stadtraum nachhaltig verbessert werden? Noch in der dichten Struktur der Blockbebauung, bevor die Straße die Innenstadt verlässt, hat das Architekturbüro Meili, Peter ein bemerkenswertes Beispiel gesetzt, das die Kraft hat, zu zeigen, wie mit einer, auf den ersten Blick gar nicht so spektakulären Architektur, eine nachhaltige Aufwertung des öffentlichen Raums erfolgen könnte. Es ist ein durchweg städtisches Gebäude, das da die Ecke der Herzog- und Schleißheimer Straße steht, stabil und filigran zugleich. Klassisch der Zugang zum Einzelhandel über die Straßenecke, darüber eine Vielzahl Kleinwohnungen in hoher Qualität, die unter den Begriff „Micro-Appartements“ vermietet sind. Einhundert Wohnungen befinden sich in dem winkelförmigen Grundriss, über die Hälfte davon schaut zu den beiden Straßenseiten. Wer das Gebäude nicht kennt und nur im Grundriss die eng aufgereihten Wohneinheiten sieht, mag sich eine kleinteilige und monotone Gliederung der Außenhaut vorstellen, mit der sich das Gebäude zur Stadt präsentiert. Weit gefehlt! Das Eckhaus zeichnet sich durch eine großzügige, dreidimensional gegliederte Natursteinfassade aus. Kleine Loggien wechseln mit großen Fensterformaten, die Glasflächen mit teils kräftigen Rahmen aus Eichenholz gefasst. Der Muschelkalk, ein Grigio Alpi, erscheint einmal in Form von dünnen Lisenen oder linearen Brüstungselementen, einmal flächig, dem Bauwerk in seiner Erscheinung das notwendige Gewicht verleihend. Es ist die Materialwahl, der angenehm hell und dabei nicht kühl wirkende Naturstein, der, baukünstlerisch professionell eingesetzt, das Haus in der Stadt zu etwas Besonderem macht. Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ein wenig anspruchsvoller Straßenraum eine Aufwertung erhalten kann, dauerhaft in der Materialisierung, und der Anmutung, verbunden mit einer hoher Aufenthaltsqualität.

Dokumentation zum Deutschen Naturstein-Preis 2020

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Die Preisträger

Deutscher Natursteinpreis und 
Sieger Kategorie B

Wohnhäuser

Schwabinger Carré II, München
 

Sieger Kategorie A

Öffentliche Gebäude und Gewerbebauten

Fassadenneugestaltung und Generalsanierung Kanzleigebäude Deutsche Botschaft, Paris
 

Sieger Kategorie C

Massive Bauteile und Bauen im Bestand

Fassadenrekonstruktion Berliner Schloss, Berlin
 

Sieger Kategorie D

Landschaftsbau und Freiraumgestaltung

Neugestaltung eines Anwesens auf dem Lande, Reichelsheim